Entdecken Sie die Spuren der Hanse in Hattem

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Hansestadt Hattem
Bereits um 800 taucht der Name Hattem erstmals in schriftlichen Aufzeichnungen auf und zwar als eine Siedlung im Besitz der deutschen Abtei Lorsch. Die Blütezeit von Hattem begann fast 500 Jahre später. Im Jahr 1299 erhielt Hattem von Graf Reinoud I. von Gelre die Stadtrechte verliehen. Das war in diesem Jahr vor 725 Jahren! Bald darauf trat Hattem der Hanse bei. Dies brachte der Stadt Wohlstand und Reichtum. Die kleine Stadt wuchs zu einer bedeutenden Festungsstadt an der IJssel heran, woran noch heute der Dijkpoort und Teile der mittelalterlichen Stadtmauer erinnern.

Die Hanse
Die Hanse war ein Netzwerk von Städten, die zusammenarbeiteten um den Handel zu fördern und zu schützen. Man könnte die Hanse als einen Vorläufer der Europäischen Union sehen. Dieses nordeuropäische Bündnis hatte im 13. bis 17. Jahrhundert großen wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss. Es schuf Handelswege, hanseatische Märkte und sogar eine hanseatische Währung. Städte aus den heutigen Niederlanden, Belgien, Deutschland, Polen, Norwegen, Schweden, Dänemark, den baltischen Staaten und in der Blütezeit sogar Finnland, Russland und England waren Mitglieder. Berühmte Hansestädte sind Lübeck, Hamburg, Brügge, Kopenhagen, Bergen (Norwegen), Riga und Tallinn. In den Niederlanden zählten Zwolle, Deventer, Kampen, Zutphen, Doesburg, Elburg, Harderwijk, Hasselt und Hattem zu den Mitgliedern. Und das zu einer Zeit als Rotterdam und Amsterdam noch Dörfer waren. Die Hanse brachte nicht nur Wohlstand nach Hattem, sondern sorgte auch dafür, dass die Hattemer offen für Neues waren. Geschäfte wurden international getätigt. Kaufleute aus anderen Städten wurden gastfreundlich aufgenommen. Auch ein kultureller Austausch fand statt. Kunst, Architektur und Wissen verbreiteten sich innerhalb des hanseatischen Netzwerks. Diese Gastfreundschaft und Kunstsinnigkeit können Sie als Besucher des heutigen Hattem noch immer erleben.

Zurück in die Vergangenheit im heutigen Hattem
Wenn Sie heute durch Hattem spazieren, müssen Sie sich nicht viel Mühe geben um sich das Hattem der Hansezeit vorzustellen. Gehen Sie einfach durch die Straßen rund um die Grote oder Andreaskerk, die im 15. Jahrhundert gebaut wurde. Schlendern Sie die Ridderstraat, die Achterstraat oder die Koestraat hinunter und schauen Sie neben den Schaufenstern auch nach oben und bewundern Sie die Fassaden der Häuser von Kaufleuten und Herrenhäusern.

Neben Erinnerungen an die Hansezeit gibt es in Hattem auch Sehenswürdigkeiten aus jüngerer Zeit. Zum Beispiel die Mühle de Fortuin, die sich auf den Wällen der Altstadt von Hattem befindet. Diese Windmühle aus dem Jahr 1816 ist noch in Betrieb und mahlt Getreide zu Mehl. Sie können die Mühle das ganze Jahr über an Samstagnachmittagen - im Juli und August auch an Mittwochnachmittagen - kostenlos besichtigen und mehr über die traditionelle niederländische Mühlentechnik erfahren.

Das schönste Ausflugsziel in Gelderland
Ein weiteres Muss mit handwerklicher Note ist das Niederländische Bäckereimuseum. In vier historischen Gebäuden, die durch einen Tunnel unter der Straße verbunden sind, können Sie sich in eine Bäckerei von vor 150 Jahren hineinversetzen. Werfen Sie einen Blick auf den Alltag des Bäckers damals und heute und lassen Sie sich von der reichen Geschichte von Brot und Gebäck mitreißen. Ein Erlebnismuseum voller Aktivitäten für Jung und Alt. Von den ANWB-Mitgliedern im Jahr 2023 zum schönsten Ausflug in Gelderland gewählt. Es war bereits das dritte Mal, dass das Museum diese Auszeichnung erhalten hat. Und das aus gutem Grund. Gehen Sie hin und erleben Sie es selbst!

Andere besondere Museen
Wegen seiner Lage an der IJssel war Hattem bei Künstlern sehr beliebt. Der holländische Himmel bot eine Fülle von Inspirationen. Jan Voerman war einer der Maler, die oft die IJssel festhielten. Aber auch auf der Veluwe fand er Inspiration für seine, wie er es nannte, "Bosjes", Waldszenen. Die Werke von Jan Voerman und seinem Sohn, bekannt aus den Verkade-Alben, können Sie im Voerman Stadsmuseum Hattem bewundern. Ebenfalls sehr empfehlenswert!

Ein weiteres besonderes Museum ist das Anton Pieck Museum mit dem Werk dieses bekannten niederländischen Malers, Buch-Illustrators, Grafikers und ersten Entwerfer des Vergnügungspark / Märchenpark de Efteling. Das kürzlich umgebaute Museum zeigt drei neue Ausstellungen, darunter einen Überblick über Piecks Ölgemälde und seinen Entwurf für das Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein".

Jede Hansestadt hat ihre eigene authentische Atmosphäre und ihren eigenen Charme!
Besuchen Sie auch die anderen Hansestädte und entdecken Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.visithanzesteden.nl.