Backsteinindustrie

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Backsteinindustrie wichtig für die Geschichte von Hattem
"Hattem verdankt sein hanseatisches Erbe der Backsteinindustrie." Wir sprechen mit dem Stadtführer Gerard Libert über diese Aussage von ihm.

"Das Überschwemmungsgebiet (Auen) von Hattem entlang der IJssel, dieses Gebiet, das wir Hoenwaard oder Homert nennen, wurde uns von Herzog Wilhelm von Gelre Anfang des 14. Jahrhunderts geschenkt. Es diente nicht nur als Weideland, sondern erwies sich auch als unglaublich guter Ort für den Abbau von Lehm an den Ufern der IJssel. Aus diesem Lehm konnten damals sehr schnell gute Backsteine hergestellt werden. Dies war jedoch keine Erfindung von Hattemers, denn schon die alten Römer stellten Backsteine her. Die Klöster Klaarwater und Hulsbergen bei Hattem waren die ersten, die dies taten. Sie nannten diese Backsteine "Klostermoppen". Die Hattemer begannen Backsteine in so genannten Tichelöfen zu brennen. Früher musste die Sonne die Backsteine trocknen, da es noch keine Brennöfen gab. Später wurden auch Tondachpfannen hergestellt. In Orten wie Elburg und Harderwijk war die Handelsware Fisch, hier in Hattem waren es Backsteine."

Im Jahr 1404 wurde die Burg Sint Lucia in Hattem, im Volksmund auch Dikke Tinne genannt, auf Anordnung des Herzogs um zwei Haupttürme mit sieben Meter dicken Mauern erweitert. Eine solche Mauerstärke hatte es bis dahin noch nirgendwo gegeben. Schließlich gab es genügend Backsteine in der Umgebung. Es war eine reine Form der Beeindruckung des Herzogs zu jener Zeit. Diese Backsteine wurden zum Beispiel auch zur Verstärkung von Mauern und Toren verwendet. In Kriegszeiten beteiligte sich die Burg auch an der Verteidigung von Hattem, sogar mit Artilleriegeschützen auf den großen Türmen der Burg.

"Damals war Hattem schon wirklich eine Stadt. Nicht sehr groß, aber mit allen Verteidigungsanlagen, die dazu gehörten." Ein Wort zu den sogenannten Tichelöfen. "Wir werden in diesem Jahr, dem Hansejahr, versuchen den einzigen noch vorhandenen Tichelofen für die Öffentlichkeit zu öffnen."

Foto: Eine alte Schultafel der alten Ziegelei in Hattem. (Foto: Heemkunde Hattem)